Alle Episoden

Walther Zimmerli: Künstliche Intelligenz und Postanaloges Menschsein

Walther Zimmerli: Künstliche Intelligenz und Postanaloges Menschsein

32m 52s

Die Debatte um Künstliche Intelligenz wirkt bis in die Grundlagen unseres Nachdenkens über Technologie und Menschsein hinein. Das diagnostiziert der Schweizer Philosoph Walter Christoph Zimmerli in seinem Text „KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND POSTANALOGES MENSCHSEIN. ENTSTEHUNG, ENTWICKLUNG UND WIRKUNG EINES REALEN MYTHOS“. Zimmerli untersucht inwiefern man vergangene und aktuelle Entwicklungen in der KI-Debatte als Mythos verstehen kann und wie diese wirkmächtigen Erzählungen unsere Auseinandersetzung mit dem Phänomen KI erschweren. Er beschreibt dabei drei zentrale Mythen, die „Computermetapher“, die „Singularität“ und den „Posthumanismus“. Zimmerli versucht den Diskurs darum was es bedeutet als Mensch in einer zunehmend digitalisierten Welt zu leben zu entmythologisieren und...

Martin Schroer: Kein Leben ohne Rausch

Martin Schroer: Kein Leben ohne Rausch

28m 24s

Feiern, Rausch und Ekstase werden im Nachdenken über Gesellschaft nur selten thematisiert. Wenn es überhaupt geschieht wird das Thema meist unter dem Stichwort „Sucht“ thematisiert – und damit vor allem als soziales Problem behandelt. In seinem Beitrag „Kein Leben ohne Rausch“ zeigt der Soziologe Martin Schroer, dass dabei die gemeinschaftsbildende und für soziale Kohäsion sorgende Qualität von gemeinsam erlebten Räuschen und Ekstasen im Kontext von Feiern und Feierlichkeiten massiv unterschätzt wird. Er verweist auf die zahlreichen Möglichkeiten, die geschaffen werden, um Räusche erfahren und Ekstasen ausleben zu können, und plädiert dafür, dass sich dieser Aspekt des Menschseins nicht dauerhaft unterdrücken...

Sally Haslanger: Racism, Ideology and Social Movements“

Sally Haslanger: Racism, Ideology and Social Movements“

38m 3s

In der aktuellen Episode diskutieren wir über den einflussreichen Text „Racism, Ideology and Social Movements“ der amerikanischen Philosophin Sally Haslanger. Haslanger gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der analytischen Philosophie der Gegenwart und hat eine Professur am Massachusetts Institut of Technology (MIT) inne. Im von uns behandelten Essay setzt sie sich mit Rassismus auseinander und untersucht ob sich dieses Phänomen als eine Form von Ideologie auffassen lässt. Dazu entwickelt sie einen Ideologiebegriff, der sich insbesondere von kognitivistischen Auffassungen von Ideologie absetzt und besonderes Augenmerk auf die Rolle von sozialen Praktiken legt, die eine Ideologie konstituieren.
Viel Vergnügen mit der neuen...

Sapere Interview: David Gierscher - Complexity

Sapere Interview: David Gierscher - Complexity

38m 58s

In der ersten Folge unseres Interview Formates unterhalten sich Richard und David Gierscher über den Begriff der Komplexität. Komplexität beschreibt dabei Phänomene die sich einer einfachen reduktiven Beschreibung zu entziehen scheinen und ähnlich wie ein Regenwald als vielschichtige Gesamtsysteme verstanden werden können.

In seiner Doktorarbeit beleuchtet David aus einer wissenschaftstheoretischen Perspektive den Diskurs der „Complexity Science“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat komplexe Phänomene zu untersuchen. Der junge Philosoph beschreibt hierbei wie verschiedenste Wissenschaften um diesen schwer fassbaren Begriff kreisen, und somit auf eine Komplexität in der Natur zu verweisen scheinen. Das Gespräch streift dabei auch den Emergenz Begriff....

Niccolo Machiavelli: Der Fürst

Niccolo Machiavelli: Der Fürst

38m 32s

In der aktuellen Episode beschäftigen wir uns mit Niccolo Machiavellis bekanntestem Werk, das im deutschen als „der Fürst“ bekannt ist. Machiavelli untersucht, mittels einer Betrachtung der Geschichte seit der Antike und der politischen Situation im Italien seiner Gegenwart, wie ein Herrscher beschaffen sein muss, der zur Macht kommt und diese erhalten kann. Besonders ist an diesem Text, dass Machiavelli keine Utopie schreibt und einen idealen Herrscher konstruiert der mit allen wünschenswerten Tugenden gesegnet ist, sondern einen nüchternen und pragmatischen Blick auf die politische Realität wirft, die den Herrscher dazu zwingt Mittel des Machterhalts zu wählen, die strikten moralischen Grundsätzen zuwiderlaufen....

Eva Weber-Guskar: Emotionen

Eva Weber-Guskar: Emotionen

44m 14s

Sind Emotionen ein Thema, dem man sich philosophisch nähern kann? In der Geschichte der Philosophie haben die bedeutendsten Denker:innen immer wieder damit gerungen, diesen wichtigen Teil der menschlichen Lebensrealität einzuordnen. Die Philosophin Eva Weber-Guskar stellt in „Die Klarheit der Gefühle“ zwei Ansätze vor, die Emotionen auf kognitive oder körperliche Zustände reduzieren und zeigt deren Schwächen auf. Sie plädiert für eine dritte Position, Emotionen als ein ganzheitliches Phänomen aufzufassen, das einen eigenen Weltzugang ermöglicht.
Viel Spaß mit der heutigen Folge!

Thomas Nagel: Physicalism

Thomas Nagel: Physicalism

35m 49s

In seinem 1965 erschienen Aufsatz „Physicalism“ versucht Thomas Nagel einige gängige Einwände gegen die physikalistische Metaphysik zu entkräften. Die These des Physikalismus ist, dass die physischen Eigenschaften der Welt die Wirklichkeit hinreichend beschreiben. Demzufolge sind auch psychische oder mentale Eigenschaften durch die physischen Eigenschaften erklärbar. Nagel tritt für eine schwache Form des Physikalismus ein, der nicht voraussetzt, dass jeder mentale Zustand mit genau einem physischen Zustand identisch ist. Anhand des Textes zeichnen wir Argumentationsstränge des Physikalismus nach und ordnen diese in die Debatte der Philosophie des Geistes ein. Viel Spaß mit unserer 44. Folge!

Weihnachtsfolge: Foucault und der Weihnachtsmann

Weihnachtsfolge: Foucault und der Weihnachtsmann

25m 1s

Im diesjährigen Weihnachtsspecial beschäftigen wir uns damit, welche Implikationen für unsere Gesellschaft Geschichten über den Weihnachtsmann transportieren. Im Vordergrund stehen dabei die aus der Popkultur bekannten Phänomene der Überwachung und Bestrafung von unartigen Kindern durch Santa Claus. In ihrem Essay „Making a List, Checking it twice“ analysieren RICHARD HANCUFF AND NOREEN O’CONNOR diese Strukturen mit Foucaults Diskursanalyse und entwickeln daraus eine Kritik am konsumzentrierten Weihnachtsfest.

Karl Popper: Duldsamkeit und intellektuelle Verantwortlichkeit

Karl Popper: Duldsamkeit und intellektuelle Verantwortlichkeit

45m 3s

Der vor 30 Jahren verstorbene Karl Popper war ein österreichisch-britischer Philosoph, der die Wissenschaftstheorie maßgeblich durch den Falsifikationismus beeinflusste. Seine wissenschaftstheoretischen Überlegungen prägten seine gesellschaftstheoretischen und ethischen Schriften. Sein vielfältiges Schaffen in verschiedenen philosophischen Teildisziplinen kulminierte im von ihm begründeten kritischen Rationalismus. Dieser ist Gegenstand des 1983 erschienen Essays „Duldsamkeit und intellektuelle Verantwortlichkeit“ , in dem er für einen Pluralismus der Ideen und intellektuelle Bescheidenheit plädiert, die sich in Toleranz und einer selbstkritischen Haltung im Umgang mit Fehlern und dem eigenen Wissen äußern.

William James: „On a Certain Blindness in Human Beings”

William James: „On a Certain Blindness in Human Beings”

29m 30s

William James war ein origineller Denker in und zwischen den Disziplinen Physiologie, Psychologie und Philosophie.
James war einer der bedeutendsten Vorreiter des Pragmatismus und der Phänomenologie, er hat Generationen von Denker:innen in Europa und Amerika beeinflusst, darunter Edmund Husserl, Bertrand Russell, Alfred North Whitehead und Ludwig Wittgenstein.
In der aktuellen Episode beschäftigen wir uns mit seinem Essay „On a Certain Blindness in Human Beings” aus dem 1899 erschienen Werk „On Some of Life’s Ideals“. In diesem Text setzt sich James mit der Bedeutung von Gefühlen für unsere Werturteile auseinander und behandelt das Problem des Fremdpsychischen. Viel Vergnügen mit der Diskussion!